Zukunftsweisende Fassade mit historischem Bezug

Bei der Bauweise setzten die Beteiligten auf vorgefertigte Module für die Wohneinheiten. So konnten bis zu 16 Wohnungen pro Tag errichtet werden. Die Einheiten wurden aus einer Stahlrahmenkonstruktion mit Betonboden und Wänden und Decken in Holzrahmenbauweise gefertigt. Jedes Appartement ist ausgestattet mit einer Küchenzeile und einer Sanitäreinheit mit Dusche, WC und Waschbecken. Für ein abwechslungsreiches Fassadenbild wurden die Fenster in verschiedenen Positionen angeordnet.

Verantwortlich für die Gesamtgestaltung und damit auch für die Fassade ist der Utrechter Architekt Jillis Kinkel. Er bezieht sich in einem Entwurf auf die industrielle Vergangenheit des Standortes.

Jillis Kinkel: „Um 1930 war der Vaartsche Rijn ein wichtiger Handelsweg mit zwölf Keramikfabriken, darunter die Fayence- und Fliesenfabrik Westraven, die bis 1986 existierte. Ursprünglich hatte jede holländische Familie Westraven-Fliesen in ihrem Haus. Zum Beispiel alte holländische Kinderspiele, Schiffe, Zaubersprüche, Porzellan, Täfelungen und Sockelfliesen. Ich selbst wohne in einem Haus mit Original-Fliesen von Westraven.“

Die ehemalige Fabrik für keramische Materialien inspirierte den Architekten zur Umsetzung einer modernernen Keramikfassade – und zum Namen des Gebäudes. „Keramus“ ist abgeleitet vom griechischen Wort „Keramos“ für Keramik.

Jillis Kinkel: „Westraven stellte auch reliefartige Fliesen her. Das brachte mich auf die Idee einer reliefartigen Oberfläche für Keramus.“ Die Wahl fiel auf zwei Formen glasierter Keramikplatten von Argeton mit Faltenprofil. Da das Material in zwei Richtungen auf einer Aluminium- Unterkonstruktion verlegt werden konnte, ergaben sich mit den zwei Formen vier verschiedene Profilansichten. Das Besondere: Form und Look der Argeton-Elemente wurden individuell für Keramus entwickelt. „Das war neu für mein Architekturbüro, und das Ergebnis ist wirklich sehr schön geworden.“

Garantie Gevels war verantwortlich für die Umsetzung der Fassadengestaltung. Geschäftsführer Gert Roubos ist begeistert: „Wir sind immer auf der Suche nach der besten Fassadenlösung. Das müssen nicht immer Ziegel oder Fliesen sein. In diesem Fall war Argeton die beste und schönste Lösung für den Gebäudeentwurf.“